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Interview mit Idris Elba – Wie Cyberpunk 2077: Phantom Liberty einen Hollywood-Superstar für sich gewonnen hat

Vor nicht allzu langer Zeit war Idris Elba „nur“ ein Fan von Cyberpunk 2077. Heute ist er ein vollwertiger Schauspieler im Spiel und ein wichtiger Teil der neuen Erweiterung Phantom Liberty. Oh, und er hat auch einige der neuen Musikstücke für das Spiel entwickelt und betreut. Die lange Reise vom Fan zum eigenen Charakter im Spiel begann mit einem einfachen Chat:

„Es war wirklich nur ein erstes Sondierungsgespräch“, sagte er gegenüber Xbox On. „Du weißt schon, nach dem Motto: ‘Magst du Spiele? Interessierst du dich für Gaming? Hättest du Interesse, an etwas mitzuwirken?’ Und ehe wir uns versahen, fanden wir uns mitten im Gespräch über Cyberpunk. Und ich kannte Cyberpunk als Spiel, ich habe es selbst gespielt, aber ein Teil der Erweiterung zu sein, war für mich ziemlich aufregend.“

Dazu trug zweifellos die Tatsache bei, dass er bereits Keanu Reeves in der Rolle des Johnny Silverhand gesehen hatte. Elba stieg bald darauf in das Projekt ein, um Solomon Reed darzustellen, eine Schlüsselfigur in Phantom Liberty, die irgendwo zwischen Sidekick und Mentor für die Spielfigur V angesiedelt ist. Dass Reed von Elba gespielt wird, ist schon seit einiger Zeit bekannt, aber wir haben noch nicht viel über Reed selbst erfahren. Das war offensichtlich eine bewusste Entscheidung, denn „seine Geschichte hat wirklich einige Wendungen und ist tiefgründig. Ich fühlte mich zu ihm hingezogen, weil er eine dramatische Figur ist“, wie Elba verrät.

Wir wissen über Reed, dass er ein geplagter Ex-Spezialagent ist, „jemand, der sich wirklich seinem Handwerk, seinem Beruf und seinem Land verschrieben hat. Ich würde nicht sagen, dass es eine traurige Geschichte ist, sondern eine vielschichtige. Mit Reed treffen wir auf einen Charakter, der auf eine gewisse Weise eingesperrt ist. Wenn man sich aber näher mit ihm auseinandersetzt, versteht man ein bisschen, wer er ist. Er wird zu Vs Mentor oder Beschützer in einigen Fällen, doch man ist sich nicht sicher, ob man ihm vertrauen kann oder nicht.“

Reeds Charakter Leben einzuhauchen, war für Elba ein interessanter Prozess. Er hat zwar schon früher in Spielen mitgewirkt, aber noch nie in einer so großen Rolle wie dieser – und das in einem so großen Spiel wie Cyberpunk zu tun, war eine ganz eigene Herausforderung. Glücklicherweise hatte er das Gefühl, dass das Drehbuch stark genug war und konnte sich dadurch leicht in den Charakter hineinversetzen:

„Das Storytelling ist sehr komplex und die Geschichte ist sehr gut geschrieben. Ich habe meine eigenen Nuancen eingebracht, was sein emotionales Spektrum angeht und die Art und Weise angeht, wie er sich anhört.“

Elba war bei diesem Projekt fast ausschließlich als Synchronsprecher tätig. Das bedeutet, dass seine Aufnahmesitzungen auf Video festgehalten wurden, um sie als Referenz für die Entwickler zu verwenden. Sein Ebenbild in die Hände von anderen zu legen, ist für einen Filmschauspieler ein Vertrauensvorschuss, aber Elba fühlte sich in sicheren Händen. „Es ist witzig“, erklärt er, „denn man kann beispielsweise einen Satz mit der Absicht sagen, Schmerzen zu verursachen. Und der Entwickler könnte dich so aussehen lassen, als wärst du glücklich, während du ihn sagst – aber wenn es funktioniert, dann funktioniert es. Und das ist das Schöne an der Zusammenarbeit, denke ich.“

Diese Zusammenarbeit und die schiere Tiefe der Geschichte haben drei volle Jahre in Anspruch genommen, um sie zu perfektionieren. Ein weiterer wesentlicher Unterschied zu seiner üblichen Arbeit besteht darin, dass Reed in der Lage sein muss, innerhalb eines einzelnen Gesprächs in mehrere Richtungen zu gehen. „Bei einem Spiel wie diesem benötigt man im Prinzip für jede Szene drei Schauspieleinlagen, weil man drei verschiedene Antwortmöglichkeiten hat“, erklärt Elba den langwierigen Prozess. „Man versucht, all die verschiedenen Fäden gleichzeitig aufzunehmen […] Es ist ein langwieriger Prozess – Hut ab vor [CD Projekt Red].“

„Ich bin mir nicht sicher, ob ich in nächster Zeit ein weiteres Spiel machen werde. Es ist eine echte Knochenarbeit“, sagt er lachend.

Mit dem Endergebnis ist er aber sehr zufrieden und zollt den Mitarbeiter*innen von CD Projekt Red während des gesamten Interviews großen Respekt. Sie sind wahrscheinlich auch mit ihm zufrieden, nicht zuletzt, weil er nicht nur in der Erweiterung mitgewirkt hat, sondern auch Erfahrungen aus seiner Nebenkarriere als DJ einbrachte, um bei der Gestaltung der neuen musikalischen Identität von Phantom Liberty zu helfen. So wählte er Tracks für einen neuen Radiosender aus und kreierte sogar seine eigenen:

„Ich war als Music Supervisor tätig, doch die Bezeichnung wird der Tätigkeit nicht ganz gerecht. Wir haben versucht, einen Sound zu finden, der zu dieser unglaublichen Umgebung passt. Das war eine Freude und einfach Spaß gemacht. Als DJ macht man das ja auch, wenn man in einen Club geht – man hat tausend ganz verschiedene Leute und muss einen Song auswählen, der sie alle zum Tanzen bringt.“

„Ich habe es außerdem geschafft, drei eigene Songs beizutragen. Das hat auch sehr viel Spaß gemacht: Einer ist ein richtiges Tech-House-Ding, einer geht in die Hip Hop-Richtung und einer ist einfach nur experimentell. Denn Cyberpunk kann alles Mögliche sein – es ist Cyber, es ist Punk, und Punk und Cyber sind auf jeden Fall eine Art Mischmasch. Wir konnten uns dabei frei entfalten.”

Bis wir endlich sehen, wie Elbas Rolle als Solomon Reed das Spiel verändert, dauert es zum Glück nicht mehr lange – Cyberpunk 2077: Phantom Liberty erscheint am 26. September für Xbox Serie X|S.