Chaos scheint das Motto von The Outer Worlds 2 zu sein. Während des Xbox Games Showcase konnten wir aus erster Hand erleben, wie offen der Ansatz für Missionen sein kann: Die Welt ist so gestaltet, dass mehrere Wege zum Ziel führen. Heute auf der gamescom haben wir einen noch tieferen Einblick in einige der Eskapaden erhalten, die in Obsidians kommendem Sci-Fi-RPG auf uns warten. Moderiert wurde die Hands-off-Präsentation von Game Director Brandon Adler und Design Director Matt Singh, der selbst den Controller in die Hand nahm.
Die heutige Demo wurde als altmodischer Einbruchsversuch in die Grabstätte der Matriarchin angekündigt – der letzten Ruhestätte der Gründerin von Arcadia und des Protektorats. Unser Ziel war es, einen Geheimgang zu einer hochgesicherten Einrichtung zu finden, die sich irgendwo im Inneren befand. Doch zuerst mussten wir uns mit einigen lästigen Wachen des Protektorats herumschlagen, die vor dem Eingang postiert waren. Zum Glück hatten wir zwei Begleiter dabei: Niles und Tristan.
Niles ist, wie auch unser Spielercharakter, ein Agent des Earth Directorate und Ingenieur, was ihn ziemlich geschickt im Umgang mit Schraubenschlüsseln macht. Uns wurde gesagt, dass wir seine Fähigkeiten so anpassen können, dass er entweder als solider Tank oder Fernkämpfer agieren kann.
Tristan hingegen gehört zum Protektorat. Er urteilt über Menschen und entscheidet dann, wie er mit ihnen verfahren will. Manchmal lässt er sie einsperren oder sogar hinrichten. Er gibt Dir einen tieferen Einblick in die Kultur des Protektorats und kann ebenfalls als solider Tank fungieren, der sich jedoch auf den Nahkampf konzentriert. Für unsere Demo war er mit einem großen Hammer ausgerüstet, der schweren Schaden verursacht.
Was unseren Charakter angeht, konzentrierte sich sein Build auf Stealth und Schusswaffen mit ein wenig Hacking und Engineering als Ergänzung (sowie Beobachtungsfähigkeiten, um Geheimgänge aufzudecken, was sehr praktisch ist). Außerdem erhielt er als Kopfbedeckung ein Scrutinizer’s Eyepiece, das mit den Beobachtungsfähigkeiten skaliert und modifiziert wurde, um die Anzahl unserer Granatenslots zu erhöhen.
An Waffen hatten wir einen schweren Revolver (modifiziert mit einem Schalldämpfer, der sich hervorragend für heimliche Aktionen eignet), ein kompaktes Sturmgewehr mit einem Reflexvisier-Mod (erhöht die kritische Trefferchance) und ein Antimaterie-Plasma-Scharfschützengewehr (verursacht schweren Schaden auf große Entfernung). Abgerundet wurde das Ganze durch eine Handvoll Plasmagranaten. Das alles hat uns einen guten Eindruck davon vermittelt, wie individuell wir unser Spielerlebnis in The Outer Worlds 2 gestalten können – von der Zusammensetzung der Gruppe bis hin zu den Waffen. Da ist Vielfalt vorprogrammiert.
Was die Zusammensetzung unserer Gruppe angeht, schien sie für jede Begegnung bestens gerüstet zu sein. Wir erhielten einen Vorgeschmack darauf, wie viel Spielraum wir bei der Bewältigung unserer Abenteurer haben. Das erinnert mich an Obsidians zweites RPG, Avowed, und daran, wie viel Freiheit mir das Gefährtensystem bei der Zusammenstellung meiner Gruppe bot. In „The Outer Worlds 2“ wurde dieses System noch etwas erweitert: Man kann nun aus insgesamt sechs Begleiter*innen wählen.
Als wir uns dem Grab näherten, sind wir auf hohes Gras gestoßen, in dem wir uns verstecken konnten, um die Lage zu erkunden (das Gras ermöglicht Stealth-Angriffe).
Es dauerte nicht lange, bis wir den ersten Schuss von einem Scharfschützen hörten, und unsere Gefährten stürmten in den Kampf, indem sie die Wachen mit Plasmagranaten bewarfen. Besonders gut gefiel mir, dass die zerstörbaren Deckungen wieder zum Einsatz kamen. Das kompakte Sturmgewehr durchschlug einige Metallbarrikaden und zwang die Feinde, sich an einen anderen Ort zurückzuziehen. Nachdem sich der Kampf beruhigt hatte, war es an der Zeit, sich ins Innere zu wagen.
Beim Betreten der Gruft wurden wir sofort von einer großen Vitrine angezogen, in der das „Goldene Leichentuch“ ausgestellt war – ein wichtiges Stück für das Protektorat, das ursprünglich vom ersten Herrscher getragen wurde. Und ja, wir können es uns schnappen wenn wir den Schlüssel finden, mit dem sich die Vitrine öffnen lässt.
Während wir weiter durch die Grabstätte/das Museum gingen, konnten wir durch ein großes Glasfenster in einen angrenzenden Raum mit einem Muesumsführer und einem Wachmann blicken, die die Gräber beaufsichtigten. Wir waren zwar nicht hier, um Gräber zu plündern, aber warum sollten wir nicht die Gelegenheit nutzen, um die Wächter ein wenig zu ärgern?
Mit einem Scanner konnten wir die Energiequelle eines Panels aufspüren, das das Laser-Sicherheitssystem des Museums mit Strom versorgt. Wenn es uns gelungen wäre, dieses Panel zu hacken, hätten wir dem Museumsführer möglicherweise den Tag versauen können. Aber unsere Hacker-Fähigkeiten reichten (noch) nicht aus – es sei denn, wir hätten einen „Leitfaden für gute Subjekte zu elektrischen Systemen” gefunden, der uns beim Hacken des Panels geholfen hätte.
Dies unterstreicht einmal mehr die Stärke von The Outer Worlds 2, dessen Missionsdesign abwechslungsreich und offen gestaltet ist. Im Wesentlichen bedeutet dies, dass fast alles, was wir in der Welt berühren, für uns nutzen oder sehen können, einen Sinn hat. In der Regel gibt es in der Nähe ein Werkzeug oder etwas anderes Hilfreiches, mit dem wir uns durch das Spiel „durchprobieren“ können. In diesem Fall dauerte es nicht lange, bis wir tatsächlich ein Buch fanden, das uns beim Hacken des Panels half. Dabei verwandelten wir einen der Museumsführer in einen Haufen Asche, als plötzlich das Laser-Abwehrgitter aktiviert wurde.
Auf der Suche nach diesem Geheimgang kamen wir weiter durch das Museum und stießen auf eine Reihe von Exponaten, die die Geschichte des Protektorats und der Matriarchin erklärten und an einen Jugendstil-Themenpark mit animierten Erzählern erinnerten. Was uns jedoch ins Auge fiel, war ein vierbeiniger Roboter an der Seite, der als „Automechaniker“ bezeichnet wurde. Wir suchten nach einem Bedienfeld in der Nähe und konnten dank unserer Ingenieursfähigkeiten die Sperre aufheben, sodass der Roboter als Ablenkung dienen konnte, während wir uns weiter durch das Museum schlichen. Wie erwartet machte er sich auf den Weg und sorgte für eine großartige Ablenkung, wie sie nur Obsidian bieten kann: Er legte es darauf an uns stritt sich mit anderen mechanischen Wachen der Ausstellung.
Dies ist ein weiterer großartiger Beweis dafür, wie lohnenswert es sein kann, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, die das Spiel bietet. Ich habe langsam das Gefühl, dass uns The Outer Worlds 2 so viele Optionen bieten wird, um mit seiner Welt zu experimentieren. Wenn wir unsere bisherigen Eindrücke berücksichtigen, war alles, was wir gesehen und gespielt haben, unglaublich offen, und wir sind schon sehr gespannt, wie weit wir das Spiel treiben können. Wenn das, was wir bisher gesehen haben, ein Hinweis darauf ist, werden wir viel Spaß dabei haben, all den Hinweisen zu folgen, die Obsidian für uns bereithält.
Und ja, wir haben schließlich den Schlüssel zum „Goldenen Leichentuch“ am Körper des Museumswärters gefunden. Und als wir schon einmal da waren, haben wir beschlossen, das Grab zu plündern und die Überreste der Matriarchin mitzunehmen – sieht aus, als würde sie viel Geld einbringen… aber wer würde so etwas kaufen? Angesichts der Natur dieser Welt und der meisterhaften Spiel- und Questdesigner*innen bin ich mir sicher, dass wir jemanden finden werden, der uns die Beute abkauft.
Auf dem Weg zurück zum Eingang haben wir das Goldene Leichentuch eingesammelt und festgestellt, dass es eine einzigartige Eigenschaft hat: Es gewährt nicht nur eine Schadensresistenz von 30 Prozent, die sich mit der Sprachfertigkeit erhöht – man kann auch die Hälfte des gesamten Schadens in Bits (Währung) verlieren. Ein ziemlich teurer Kompromiss, wenn man sich durch Arcadia reden kann.
Ach ja, die Mission. Nun, wir haben den geheimen Eingang gefunden, indem wir das Museum mit unseren Beobachtungsfähigkeiten weiter untersucht haben – aber dann war die Demo zu Ende. Ein Abenteuer, auf das wir warten und das wir an einem anderen Tag noch einmal bestreiten werden. Die Demo war ein perfektes Beispiel für das Questdesign von The Outer Worlds 2, bei dem es manchmal nicht um das Ziel geht, sondern um die Abenteuer, die man unterwegs erlebt. Und die ersten 20 Minuten haben uns bereits jede Menge Gesprächsstoff geliefert: Wir haben ein Museum gestürmt, einen Museumsführer mit einem Elektroschocker außer Gefecht gesetzt, ein Panel gehackt, eine Ausstellung besucht und einen coolen Umhang geklaut. Welche Abenteuer erwarten uns wohl noch? Das werden wir bald herausfinden, wenn „The Outer Worlds 2“ am 29. Oktober für Xbox Series X|S, Xbox auf PC, PlayStation 5, auf Battle.net und Steam sowie direkt zum Release im Game Pass Ultimate erscheint. Bestelle die „The Outer Worlds 2 Premium Edition“ jetzt vor, um bis zu fünf Tage früher Zugang zu erhalten und Dir das „Commander Zane’s Anti-Monopolistic Battle Pack“ zu sichern.