GDC 2023: Ein Rückblick auf 10 Jahre ID@Xbox 

Die GDC 2013 war ziemlich hart für unabhängige Entwickler*innen und Xbox. Es stellte sich heraus, dass die Zusammenarbeit mit Indie-Entwickler*innen, die nur fünf Jahre zuvor im Rahmen des „Summer of Arcade“ noch Indie-Spiele wie Castle Crashers, Braid und Geometry War: Retro Evolved 2 im Gaming-Mainstream etablierten, nicht funktionierte. Die Szene der Indie-Entwickler*innen wuchs schneller als alles, was wir bis dahin gesehen hatten, sodass unsere Geschäftsprozesse und unser Backend nicht mehr mithalten konnten. Die Entwickler*innen wussten das und waren nicht glücklich.

Mit Blick auf die Zukunft wurde uns klar, dass unabhängige Entwickler*innen und deren Indie-Titel eine entscheidende Rolle in unserem Vorhaben spielen würden, der Xbox Community eine möglichst große Vielfalt an Spielen zu bieten. Auf der GDC 2013 konnten die Entwickler*innen ihrer Kritik an XBLA und Xbox freien Lauf lassen. Wir haben zugehört, Ideen vorgeschlagen, Feedback entgegengenommen und weiter zugehört. Die Dinge mussten sich ändern.  

Die Geburt von ID@Xbox

Im Sommer 2013 haben wir hart daran gearbeitet, ein neues Programm zu entwickeln, um den damaligen Bedürfnissen der Entwickler*innen gerecht zu werden. Es sollte aber auch in der Lage sein, zu wachsen, um den ständig wachsenden Anforderungen der Indie-Entwickler*innen auch in Zukunft nachkommen zu können. Der Name des Programms lautete nach drei Namensänderungen in der Woche der Ankündigung auf der Gamescom 2013 schließlich ID@Xbox – und nun feiern wir bereits das zehnjährige Jubiläum!

Eigentlich halte ich mich mit der öffentlichen Verkündung von Erfolgen gerne zurück. Erst recht, wenn ich sehe, wie viel wir noch vor uns haben. Allerdings denke ich, dass wir mit ID@Xbox in den letzten zehn Jahren wirklich gute Arbeit geleistet haben.

ID@Xbox hat maßgeblich dazu beigetragen, dass mehr als 3.000 Spiele unabhängiger Entwickler*innen auf Xbox erscheinen konnten. Das sind mehr Titel, als insgesamt für die erste Xbox und Xbox 360 zusammen veröffentlicht wurden. Darüber hinaus wurden gut 5.000 Entwickler*innen in das Programm aufgenommen und mehr als 4 Milliarden Dollar an ihre Teams ausgezahlt. Mehr zum Game Pass in einer Sekunde, aber zuerst – wow! Vier Milliarden Dollar sind wirklich viel Geld! Die Summe untermauert die Bedeutung von Videospielen als Unterhaltungsmedium und der unabhängigen Spieleentwicklung. Sie ist der Beweis dafür, dass gute Dinge passieren, wenn man einander zuhört, eng zusammenarbeitet und ambitionierte Entwickler*innen unterstützt.

Unser oberstes Ziel bestand immer darin, die Bereitstellung von Spielen auf der Xbox so unkompliziert wie möglich zu gestalten – sei es, dass ein Build auf der Xbox problemlos funktioniert, dass die Bereitstellung im Backend-Store erledigt oder ein Vertrag unterzeichnet wird. An diesem Ziel arbeiten wir noch immer jeden Tag. Selbstverständlich haben wir aber auch stets ein offenes Ohr für die Bedürfnisse unserer Entwickler*innen, auf die wir flexibel reagieren. So ist erst das Self-Publishing entstanden!  

Im Laufe der Jahre wurden bei Xbox mehrere Programme als direkte Reaktion auf das Feedback unabhängiger Entwickler*innen ins Leben gerufen. Angefangen bei unserem Early Access-Programm Xbox Game Preview, über die Möglichkeit des Cross Plays, plattformübergreifend mit Freund*innen auf dem PC und auf Konsolen anderer Hersteller zu spielen bis hin zur Cross Progression, die es Gamer*innen erlaubt, ihren auf anderen Plattformen erzielten Spielefortschritt auf Xbox zu übertragen. Letzteres hat eine Weile gedauert und wir danken allen Entwickler*innen, die uns in enger Zusammenarbeit bei der Gestaltung des Programms geholfen haben. Ironischerweise haben wir sogar die Veröffentlichung von Discs im Einzelhandel für Entwickler*innen von ID@Xbox, dem digitalen Self Publishing Programm von Xbox, ermöglicht. Dieses Einzelhandels-Programm befindet sich gerade noch in der Pilotphase mit einer begrenzten Anzahl von Partner*innen, doch bei Bedarf können Entwickler*innen die physische Version ihrer Spiele schon jetzt bei einer geringen Mindestbestellmenge direkt bei Xbox bestellen. Wir freuen uns darauf, das Programm in naher Zukunft auszuweiten. (Weitere Informationen finden Entwickler*innen in unserem April-Newsletter).

Wir freuen uns auch, Entwickler*innen in Programme wie den Game Pass zu integrieren. Diese erreichen damit ein breiteres Publikum, während Gamer*innen die Möglichkeit haben, ihr neues Lieblingsspiel zu entdecken. Mit dem Wachstum des ID@Xbox Programms, das insbesondere in den vergangenen zwei Jahren von eingeschränkter Reisefreiheit geprägt war, ist es für uns immer schwieriger geworden, alle Entwickler*innen des Programms zu kennen. So kann es für Entwickler*innen zur Herausforderung werden, ihr Konzept mit uns zu teilen. Wir zucken jedes Mal zusammen, wenn ein*e Entwickler*in sagt: „Ich weiß nicht, mit wem ich bei Xbox sprechen soll“, denn obwohl wir den Zugang so einfach wie möglich halten, wissen wir, dass hier noch Arbeit vor uns liegt. Für die GDC haben wir mehr als 200 Meetings geplant, aber trotzdem gibt es noch Dutzende von Partner*innen mehr, mit denen wir uns gerne treffen würden – ganz zu schweigen von den spontanen Begegnungen, die Veranstaltungen wie die GDC so magisch machen.

Neue Prozesse für noch bessere Zusammenarbeit

Neue und alte Partner*innen zu treffen und sich Spiele anzuschauen, ist einer der schönsten Aspekte in der Arbeit mit ID@Xbox, den wir niemals einschränken werden. Aber um sicherzustellen, dass alle Entwickler*innen gleichberechtigten Zugang zu den Entscheidungsträger*innen von Xbox erhalten und das Feedback auf eingereichte Konzepte schnell erfolgt – insbesondere, wenn es um die Bewertung von Game Pass Deals geht – werden wir einen neuen Prozess einführen. Dieser wird eine Vorlage mit allen Informationen enthalten, die Entwickler*innen benötigen, um ein Konzept zur Prüfung einzureichen. Anschließend wird dieses von den wichtigsten Entscheidungsträger*innen aus den Game Pass-, Business Development-, ID@Xbox- und Portfolio-Teams gesichtet.

Dieser Schritt wird dazu beitragen, dass Entwickler*innen – egal, ob sie jemanden bei Xbox persönlich kennen oder nicht – so schnell wie möglich eine Rückmeldung auf ihr Konzept erhalten. So können wir sicherstellen, dass wir unserer Community weiterhin die größtmögliche Auswahl an Spielen anbieten und neue Entwickler*innen kennenlernen können. Natürlich ist in diesem Zusammenhang ein beidseitig unterschiebenes NDA erforderlich, mit dem die IP-Rechte der Erfinder*innen geschützt werden. Weitere Einzelheiten werden wir im ID@Xbox-Newsletter im April bekannt geben. Solltest Du noch kein Mitglied sein, ist jetzt ein guter Zeitpunkt, um unter xbox.com/id beizutreten!

Zehn Jahre nach den Anfängen von ID@Xbox ist eines ganz klar: Spiele von unabhängigen Entwickler*innen legen das Fundament des Xbox-Portfolios. Wir freuen uns darauf, im Rahmen der GDC über unsere Bemühungen zu sprechen und mit dem ID@Xbox Developer Acceleration Program auch weiterhin dafür zu sorgen, dass die Szene der Indie-Entwickler*innen großartige Spieletitel hervorbringt. Wir freuen uns auf den persönlichen Austausch mit Entwickler*innen. Wir möchten ihnen zuhören und mit ihnen besprechen, wie wir das Programm weiter zu ihren Gunsten verbessern können – sei es durch Optimierungen bei der Förderung, die Ausweitung der Werbung oder durch die Weitergabe von Informationen, die Entwickler*innen dabei helfen, ihren Erfolg besser zu planen. Wir hoffen, dass alle eine großartige Show haben – es gibt noch so viel für uns zu tun und wir können es kaum erwarten, loszulegen!